Wann man es endgültig geschafft hat wieder als Nichtraucher zu gelten? Vielleicht nie, wenn man jahrelang stark geraucht hat, vielleicht aber auch dann, wenn man an das 10-jährige Nichtraucherjubiläum nur deshalb denkt, weil einen die Kindern daran erinnern. Vor 10 Jahren habe ich abends gegen 22 Uhr meine letzte Zigarette geraucht. Angefangen habe ich als Teenager, am Schluss waren es dann bis zu 40 Zigaretten am Tag. Wie ich es geschafft habe, das kann man hier nachlesen. Heute bin ich einfach nur glücklich, dass das Thema Nikotin aus meinem Leben auf (hoffentlich) Nimmerwiedersehen verschwunden ist.
Und hier eine kleine Statistik aus meinem Nichtraucherdasein. Das kleine Programm (leider nur für Windows) findet ihr hier.
Der folgende Text ist damals entstanden:
Ich muss nie mehr:
- 2 mal ins Haus zurückgehen um zu kontrollieren, dass die Zigarette auch wirklich aus ist
- nachts an die Tankstelle fahren, weil keine Zigaretten mehr im Haus sind
- während der Kinovorstellung raus rennen um zu rauchen
- hibbelig in einer Besprechung sitzen weil der Nikotinspiegel gefährlich absinkt
- dem Gesprächspartner nicht zuhören weil ich nur an die nächste Zigarette denke
- Rauchwolken im Büro ertragen
- den Aschenbecher stündlich leeren damit nur keiner mitbekommt wie viel ich wirklich rauche
- in Nichtraucherhaushalten erfrierend auf dem Balkon stehen
- das Essen nicht genießen können, weil ich mir nicht zwischendurch eine anstecken kann
- das Gefühl beim Aufwachen ich hätte einen Aschenbecher ausgeleckt
- das Gefühl sich 30 mal am Tag vorsätzlich zu vergiften
- die Angst vor einem selbstverschuldeten, qualvollen Krebstod
- Tabakkrümel in Manteltaschen, Handtaschen, unter den Fingernägeln, zwischen den Zähnen, auf der Tastatur, auf dem Schreibtisch
- die panische Angst ein Bein amputiert zu bekommen
- zugrunde gerichtete Kleidungsstücke durch herabfallende Zigarettenglut
- Nachts wach werden um zu rauchen
- Beim Betreten eines Raumes checken ob Aschenbecher auf dem Tisch stehen
- Das Zimmer im Hotel noch mal wechseln weil man versehentlich ein NR-Zimmer erwischt hat
- Feuerzeuge horten
- Am Strand die Kippen einsammeln die ich während des Sonnenbadens produziert hat
habe dafür aber:
- Kleider die nicht nach Rauch stinken
- ein Auto das nicht wie eine Kneipe nach durchzechter Nacht riecht
- mehr Luft in den Lungen
- einen ruhigeren Puls
- mehr Erfolg und Ausdauer beim Sport
- weißere Zähne
- besser durchblutete Haut
- ein jugendlicheres Aussehen
- weniger Falten
- ein geringeres Schlafbedürfnis
- einen irrer Stolz auf die errungene Leistung
- mehr Geld im Portemonnaie
- das Gefühl ein Vorbild für meine Kinder zu sein
- eine höhere Konzentrationsfähigkeit
- mehr Geschmack im Essen
- mehr wahrgenommene Gerüche
- leistungsfähigere Muskeln
- deutlich weniger Kopfschmerzen
- mehr Gesundheit
- das Gefühl wenn ich es geschafft habe mit dem Rauchen aufzuhören gibt es für mich nichts mehr was wirklich unmöglich ist
Verzichten muss ich auf:
- nächtlichen Erstickungsanfälle
- nach Rauch stinkenden Klamotten
- Selbstverachtung
- nikotinverschmierte Autoscheiben
- Nikotinflecken an den Fingern
- gelb verfärbte Zähne
Es ist tatsächlich möglich:
- Mahlzeiten zu sich zu nehmen ohne danach zu rauchen
- Zu telefonieren ohne zu rauchen
- Zu diskutieren ohne zu rauchen
- Autofahren ohne zu rauchen
- Traurig zu sein ohne zu rauchen
- Glücklich zu sein ohne zu rauchen
- Gestresst zu sein ohne zu rauchen
- Fernseh schauen ohne zu rauchen
- Zu lesen ohne zu rauchen
- Sich zu konzentrieren ohne zu rauchen
- Zu warten ohne zu rauchen
- Neue Leute kennen zu lernen ohne zu rauchen
Mit diesem doch sehr lang geratenen Text möchte ich allen Noch-Rauchern Mut machen. Wenn ich es geschafft habe, kann es jeder schaffen. Ihr müsst es nur wirklich wollen.
Zum Abschluss noch 2 interessante Artikel zum Thema:
Morgenzigarette zeigt Krebsrisiko an
EU-Studie: Zigaretten schädigen Arterien von Frauen besonders stark
Zu diesem Jubiläum ganz herzliche Glückwünsche. Die Auflistung der vielen Punkte beeindruckt und als Nichtraucher kann ich die Vorteile nur ganz dick unterstreichen.
Auf dass es so weitergehen möge!
Beste Grüße
A. Gross
Danke schön. Ich war über die Liste regelrecht erschrocken, als ich sie nach all den Jahren noch mal durchgelesen habe. Wieviel man (ich) schon vergessen hat. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es so weitergehen wird. Gelegenheiten um rückfällig zu werden gab es in den letzten 10 Jahren zuhauf :-).
Herzlichen Glückwunsch!
danke schön 🙂
Herzlichen Glückwunsch! Bei mir sind es ca. sieben Jahre. Ich habe auch schon früher von einem Tag auf den anderen aufgehört und dann war da auch kein Stress mehr mit Studium und Prüfungen. Also habe ich es wieder getan. Und einfach bis heute durchgehalten. Jetzt stört mich alles, was mit Rauch zu tun hat, naja … Tabakrauch … Weihrauch mag ich trotzdem in allen möglichen Mischungen oder Kreationen, nicht nur zu Weihnachten. Auf die nächsten rauchfreien Jahre … Prost 😉
Ihnen auch herzlichen Glückwunsch. Ihr Kommentar ist der 2.000ste der in meinem Blog niedergeschrieben wurde. Und dann ein so netter, das freut mich um so mehr.
Ihnen auch herzlichen Glückwunsch zur Rauchfreiheit.
Und ich stimme Ihnen natürlich 100% zu, der Weihrauch, der MUSS sein :-).
Liebe Andrea,
ich war 20 Jahre Raucherin. Nach vielen Versuchen hab ich’s jetzt geschafft: 3 Monate rauchfrei! Einfach so aufgehört, weil es im Kopf „Klick“ gemacht hat (ok der Kater nach meiner Geb.-Feier zum 40. spielte auch eine Rolle). Aber geplant war’s nicht. Und es geht mir guuuut! Und ich bin ein schlimmer Ex-Raucher. Beim Geruch von kaltem Rauch wird mir schlecht. Und ich schäme mich, 20 Jahre so gestunken zu haben. Noch schlimmer: 20 Jahre meine Gesundheit ruiniert zu haben!
Dir meine Liebe herzlichen Glückwunsch. Und Sohnemann alles Gute zum 18 🙂
Dann gratuliere ich dir sehr herzlich liebe Andrea und freue mich, dass du es auch geschafft hast. TOLL!!!!