„Bevor ich sterbe, möchte ich…“ ist der Titel eines berührenden Vortrages der Künstlerin Candy Chang. Im folgenden Video erzählt sie, wie sie durch Aktionen versucht, mit ihrer Nachbarschaft in Kontakt zu kommen und mehr über ihre Nachbarn zu erfahren und dabei noch ihr Umfeld zu verschönern. Ihre letzte Aktion hat weltweit Resonanz erzeugt.
Die Frage was ich machen möchte bevor ich sterbe wird mich wohl noch etwas beschäftigen, aber etwas, was man wahrscheinlich nicht oft genug machen kann, bevor man stirbt, ist, den Menschen, die man liebt zu sagen, dass man sie liebt und wie dankbar man für diese Liebe ist. Den Menschen, die für einen da sind, die in schweren Zeiten ein Ohr für die Sorgen haben, in guten Zeiten sich mit uns freuen, die unser Herz zum lachen und unsere Füße zum tanzen bringen. Die unsere Seele berühren und mit ihrer Liebe unser Leben so unendlich bereichern.
Wenn man sorgende Eltern hat, wie ich sie habe, eine wundervolle Schwester, wie man sie sich liebevoller und unterstützender nicht wünschen könnte, zwei großartige Kinder, die dafür sorgen, dass mein Herz jubelt, wenn ich an sie denke und mich ihr Dasein mit der allergrößten Dankbarkeit erfüllt. Wenn man wahre Freundinnen und Freunde hat und einen Menschen, den man aus ganzer Seele lieben kann und geliebt wird, dann sollte jeder Tag mit Dankbarkeit gefüllt sein, denn wie Candy Chang so schön sagt, Beziehungen zu anderen Menschen sind das Wertvollste was wir haben.
Und nun seit ihr dran, was möchtet ihr tun? Schreibt es in den Kommentaren oder postet es auf der Seite BeforeIdie.cc
Glücklich sein…was nicht heißt, jetzt nicht glücklich zu sein. Aber ich möchte mich mit einem Lächeln verabschieden. Wissen, dass meine Welt intakt ist. So soll das sein.
Das wünsche ich Dir, von ganzem Herzen
Danke für die lieben Worte! Bin gerade sehr gerührt 🙂
awesome!
Ich lebe ständig mit dem Gedanken was ich tun kann, bevor ich sterbe. Bei mir war das Schlüsselerlebnis ein tödlicher Flugunfall eines lieben Menschens vor zwei Jahren in Spanien. Am Abend zuvor hatte ich mit ihm noch getanzt und gelacht, am Tag drauf noch einen guten Flug gewünscht um kurze Zeit später neben seinem leblosen Körper zu stehen. Danach habe ich jedes Jahr immer einen oder zwei Bekannte durch Flugunfälle verloren und viele böse Unfälle gesehen, die gerade noch glimpflich abliefen. Der Tod gehört zum Leben dazu, ob man will oder nicht. Und es gilt nicht nur sein eigenes Leben bewusst zu leben, sondern auch das von anderen, mit den Möglichkeiten, die man hat, zu bereichern.
Sehr schöner Artikel. Ich hatte schon darüber in einer thüringischen Tageszeitung gelesen, dass diese Aktion jetzt in Erfurt angekommen sei. Der Satz: Bevor ich sterbe, möchte ich … erinnert mich sehr stark an: Live each day as if it was your last …
Dir als „Macianerin“ 🙂 dürfte vielleicht die Lebensweise von Steve Jobs bekannt sein, der ja nicht nur sehr kreativ sondern auch sehr charismatisch war in seinem Leben auf dieser Welt. Ich habe ein Zitat von ihm gefunden, welches schlicht mit „Stanford University, 2005“ unterschrieben ist:
„When I was 17, I read a quote that went something like: „If you live each day as if it was your last, some day you’ll most certainly be right.“ It made an impression on me, and since then, for the past 33 years, I have looked in the mirror every morning and asked myself: „If today were the last day of my life, would I want to do what I am about to do today?“ And whenever the answer has been „no“ for too many days in a row, I know I need to change something.“
Ja, diese Aussage von Steve Jobs ist mir tatsächlich bekannt, aber ich teile seine Ansicht nicht unbedingt in dieser Absolutheit.
Mich erinnert das ein bisschen an Carlos Castaneda’s „Die Reise nach Ixtlan“. Dort gibt es die Beschreibung einer Übung, bei der man sich den Tod als Ratgeber vorstellen kann, der auf seiner linken Schulter sitzt.
Ihn kann man über alles wesentliche im eigenen Leben fragen. Im Angesicht des Todes kommen dann wohl tatsächlich die wesentlichen und wirklich wichtigen Antworten hervor.
In unserer „zivilisierten“ Welt, die aber alles was den Tod angeht mehr oder weniger tabuisiert ist es aber schwierig auf diese wichtige Ressource zuzugreifen, weil der Tod fast nur als „action-event“ im Fernsehen oder Computerspiel vorkommt. Nicht als etwas, das einem selbst betreffen kann.
Um so mehr muss man sich das selbst bewusst machen, dass das Leben, das eigene und dass seiner geliebten Mitmenschen endlich ist. Und dabei hilft Ihr Blogbeitrag hier und das freut mich.
Before I die….
möchte ich diejenigen,die ich jemals verletzt habe, sei es mit Worten oder Taten, um Verzeihung bitten.
Gleichsam möchte ich die Fähigkeit besitzen, meinen Widersachern für ihre Lektionen zu danken, die sie mir erteilt haben.
aber vor allem.. before I die
will ich die Gewissheit haben, dass ich Licht war, dort wo es Dunkel ist.
Was für ein schöner Artikel… man vergisst viel zu oft, worauf es ankommt.
LG, Christian